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Unwetter

Wie sie mich trägt, die Strömung, wie sie mich schleudert um und um,
Von See zu See, von einem Durst in den andern!
Am schlimmsten ist das Verhängnis im Sang der Fische, die Stumm
und gleich Sonnenblumen des Wassers ewig im Kreise wandern.

Steig hinab in die Tiefe über die Stufen des Turms, der verwittert,
schüre die Glut, die unter der Wasservögel Gefieder erkaltet,
der kleinsten Blüte Welle Jahrhunderte dort unter erschüttert,
gespenstische Ungeheuer wälzend, urtümlich gestaltet.

Die Eingeweide der Erde brüllen, von Blitzen zertrümmert,
die Welt stülpt sich um, die alten Erdachsen meutern –
Alles stürzt ein, geht unter, jammert verreckend und wimmert
vor den Rehen der Wogen, anstürmend gleich schwellenden Eutern.

Weine, Wasser, heule, Eingeweide der Kugel, die sich entzündet,
Wetter – Unwetter Abbild ist es der Wirklichkeit.
Zu deinen Füssen erschöpft die Erde sich windet:
Der Schwarze Reiter naht, seine Ernte zu holen – es ist Zeit.

Aco Šopov, Der aus der Asche weissagt (Гледач во пепелта), 1970
Gedicht übersetzt aus dem Makedonischen von Ina Jun-Broda, Schwarze Sonne, 2012